• Bereitschaft zum Teilen

Bereitschaft zum Teilen

Dialog, Austausch, Nähe und Zusammenarbeit kommen einem als erstes in den Sinn, wenn man an die Wallonie denkt. Es ist jedoch nicht nur die Bevölkerungsdichte, die die Menschen zusammenbringt, sondern vor allem die wallonische Lebenskultur und Tradition, die von Offenheit und Geselligkeit geprägt ist. Diese Gemeinschaft von mehr als 3,5 Millionen Einwohnern bildet somit ein reelles soziales Netz, das der Welt offen zugewandt ist.

Diese wunderbare Weltoffenheit liegt einfach in der Natur der Wallonen. Weltweit begeistern wallonische Ideen, Produkte, Schöpfungen, Erfindungen und Talente in allen möglichen Bereichen. Die Inspiration der Wallonen entsteht durch ihre Bereitschaft zu teilen.

Internationale Solidarität

Ganz gleich ob es sich um ein Wasserkraftwerk im Kongo, ein Krankenhaus in Benin oder eine Schulklasse im Senegal handelt, die Entwicklungszusammenarbeit der Regionen Wallonie und Brüssel orientiert sich an den Bedürfnissen der Bevölkerung in südlichen Ländern und stärkt die Kapazitäten vor Ort. Sie fördert die Dezentralisierung und Nähe zu ortsansässigen Akteuren.

Wallonie-Brüssel International (WBI) und der Verein zur Förderung von Aus- und Weiterbildung im Ausland (APEFE) sind sich der Bedeutung von Bürgerinitiativen für die internationale Solidarität bewusst und unterstützen deshalb im Rahmen mehrerer Programme Partnerschaften, die sowohl nachhaltig als auch mit einem Multiplikatoreffekt verbunden sind. Es handelt sich dabei um Partnerschaften zwischen NGOs, Städten, Kommunen, Provinzen, Gemeindeverbänden, Arbeiter- und Bauernverbänden, Krankenkassen, Hoch- und Kunsthochschulen der Regionen Wallonie und Brüssel, Bürgerinitiativen und -vereinigungen ausländischer Bürger aus den Regionen Wallonie und Brüssel und deren Partnervereinen in mehreren Entwicklungsländern.

Wallonie-Brüssel International unterstützt ebenfalls zahlreiche Projekte im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Einige konkrete Beispiele veranschaulichen die umfangreiche Projektarbeit:

  • Ein Programm zur Förderung von Physiotherapie und medizinischer Rehabilitation wurde in Benin gegründet, dann in Burundi entwickelt und vor kurzem in Burkina Faso eingeführt. Aktuell wird es auf afrikanische Länder südlich der Sahara ausgedehnt. Die Katholische Universität von Leuven UCL, APEFE und WBI unterstützen dieses Programm, das Ausdruck einer exzellenten Zusammenarbeit zwischen Nord und Süd, aber auch zwischen den Ländern des Südens ist, da 2014 auf dem Gelände der Universitätsklinik von Bujumbura ein Referenzzentrum eröffnet wurde, in dem neue Mitarbeiter tätig sind, die in Benin ausgebildet wurden. Die Strategie zielt darauf ab, Burundi zu einem Kompetenzzentrum für medizinische Rehabilitation in der Region der Großen Seen zu machen.
  • In überfüllten und unzureichend ausgestatteten Schulklassen in ländlichen Gebieten Afrikas ist es nicht einfach, den täglichen Unterricht zu gestalten. Die frankophone Initiative für das Fernstudium von Lehrern IFADEM hilft, die Fachkompetenzen von Lehrern in Französisch, aber auch Mathematik und wissenschaftlichen Fächern zu verbessern. Dabei werden aktive Unterrichtsmethoden, neuen Technologien, maßgeschneiderte Studieninhalte sowie lokales und internationales Fachwissen miteinander verbunden.

 

  • Ein fahrbares Klassenzimmer in Haiti ist eine innovative Idee im Bereich der mobilen Ausbildung, die von APEFE gemeinsam mit haitianischen Partnern entwickelt wurde. Ein komplett ausgestatteter Container, der sich auf einem LKW befindet, ermöglicht selbst in abgelegenen Gebieten die Ausbildung von Köchen und Konditoren. Weitere Ausbildungen werden folgen, wie z.B. in den Bereichen Kosmetik (Friseur, Maniküre etc.), Landwirtschaftstechnik, Maurerhandwerk (speziell für erdbebensicheres Bauen), Automechanik, Schneiderei, Bürotechnik, Hotellerie und Gastronomie, Restaurierung von Kunst- und Kulturgut, aber auch in neuen Branchen, wie der Wartung von Solaranlagen.

 

  • Das Projekt Lebensmittelsicherheit im Kongo zielt auf die Gründung und Entwicklung von Fischereigenossenschaften und das Erlernen neuer umweltfreundlicherer und kostengünstigerer Techniken ab, wobei gleichzeitig die Produktivität des Mais- und Maniokanbaus als alternative Erwerbstätigkeit gesteigert werden soll.

 

  • Förderung des Französischunterrichts im Kongo: Seit einigen Jahren trägt die Pädagogische Hochschule Hennegau, Campus pédagogique de la Haute Ecole en Hainaut, dazu bei, in Bukavu das Erlernen der Sprache Molières zu fördern und auszubauen, und zwar mit Workshops und Kursen für Lehrkräfte und einer Textsammlung sowie der Veröffentlichung eines Gedichtbandes für Schüler.